Der Gletschergarten

Der Aussichtsweg um das Geotop Gletschergarten ist zur Zeit gesperrt. Die Wiederherstellung erfolgt im Frühjahr 2024

Gletschergarten

Gletschergarten

 

In der Eiszeit wälzte sich der riesige Saalach-Gletscher von Zell am See über Lofer nach Bad Reichenhall und verband sich mit dem Salzach-Gletscher. Ein Arm trennte sich bei Schneizlreuth und benutzte die Senke zwischen Müllnerhorn und Ristfeuchthorn, das heutige Weißbachtal, und zog über Weißbach nach Inzell gegen Norden. Der Gletschergarten ist ein geologisches Schaustück ersten Ranges.

Vor 15-20.000 Jahren, als sich die Gletscherzunge bis Weißbach zurückgezogen hatte, deckte ein Gletscherfluss der von ihr abströmte, Schliffe, Rundhöcker und Riesentöpfe mit Schlamm und Kies zu, wodurch sie bis heute erhalten blieben.

Beim Bau der Deutschen Alpenstraße 1934 wurde diese lockere bis zu 6 m mächtige Überlagerung abgeräumt. Dadurch wurde das in Deutschland einzigartige Naturdenkmal freigelegt und zugänglich gemacht.

Er ist ein würdiger Bruder des berühmten Gletschergartens in Luzern und hat in den Ostalpen nicht seinesgleichen.

Die wesentlichen Schaustücke sind: Gletscherschliffe, Riesentöpfe und erratische Blöcke (Findlinge).

Am Gletschergarten kann man die Arbeit des Gletschers sehr gut beobachten. Die Ferneismassen haben die prächtigen Gletscherschliffe erzeugt. Die Schrammen auf den Schliffen zeigen die Fließrichtung des Eises an und sind von Steinen eingeritzt, die am Grunde des Eises eingebacken waren.

Die Entstehung der Riesentöpfe ist geologisch so zu erklären: im Sommer taut der Gletscher oberflächlich auf, das Wasser stürzt durch die Spalten in die Tiefe. Wenn die Spalten rund sind, ergibt sich eine wirbelnde Bewegung des Wassers, eine Gletschermühle. Es entsteht so ein zylindrisches Loch im Gletscher, das bis an den Boden reichen kann. Sehr verstärkt wird diese Bewegung, wenn ein Stein in diesen Strudel kommt. Dann bohrt sich der Stein unter Umständen tief in den Felsen hinein, so dass Töpfe von manchmal 1 Meter Durchmesser entstehen.

Oberhalb vom Gletschergarten führen die Wanderwege von Inzell, rund um den Falkenstein, zur Himmelsleiter, zum Jochberg und nach Weißbach.

 

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